Supporters Club e.V. beschließt Austritt aus dem SFCV e.V.

Am vergangenen Samstag fand die diesjährige Mitgliederversammlung des Supporters Clubs e.V. (SC) statt. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Diskussion, sowie auch die Abstimmung, über Austritt oder Verbleib im Schalker Fan-Club Verband (SFCV). Mit überwältigender Mehrheit beschloss die Mitgliederversammlung nach langer, leidenschaftlicher und intensiver Diskussion, den satzungsgemäßen Austritt aus dem SFCV.

Bereits Mitte Februar hatte es dazu eine große, mitgliederinterne Diskussionsrunde gegeben, im Zuge welcher die zukünftige Rolle des SC im SFCV intensiv disputiert wurde. Man beschloss, dem SFCV die Möglichkeit und auch die Zeit zu geben die Bereitschaft und den Willen an den Tag zu legen, sich von innen heraus spür- und messbar zu verändern und vertagte die gewünschte Abstimmung. Diese sollte erst nach dem laufenden Spielbetrieb, also während der ordentlichen Mitgliederversammlung in der Sommerpause, ergebnisoffen durchgeführt werden. Die damalige Stellungnahme dazu, u. a. mit der Aufführung zahlreicher Kritikpunkte, kann man hier nachlesen:
http://supportersclub.de/stellungnahme-die-zukunftige-rolle-des-supporters-clubs-im-sfcv/

Die SC-Mitglieder stellten am vergangenen Samstag nun bedauerlicherweise fest, dass es von SFCV-Seite in der Zwischenzeit keinerlei ernsthaft Bemühungen oder Bestrebungen gegeben habe, mögliche Fehlentwicklungen einzugestehen und zu korrigieren, geschweige denn überhaupt mit dem SC – immerhin mit einer Mitgliederzahl jenseits der 1000 die größte Fanorganisation im SFCV überhaupt - Kontakt aufzunehmen. Beides bedauern wir ausdrücklich.

Wie die Mitgliederversammlung am Samstag zeigte, bleiben alle entscheidenden Kernpunkte der Kritik von Mitte Februar weiterhin aktuell. Selbst die Befürworter eines Verbleibs im SFCV drückten allesamt ihre Unzufriedenheit mit der derzeitigen Situation aus. Tenor war immer wieder: Der SFCV habe seine Rolle als Fanvertretung, seinen Trieb zur Einmischung und Mitbestimmung, längst aufgegeben.

Beim SFCV, so zumindest die Wahrnehmung der meisten Mitglieder, drehe sich schon lange fast alles nur noch um Kartenzuteilungen, für die er – nach eigener Aussage – eigentlich schon längst gar nicht mehr zuständig sei. Dahingegen vermisse man jedoch schmerzlich jegliche Einmischung in die aktuellen Geschehnisse der Vereinspolitik, gewinne man immer mehr den Eindruck, dass man nicht mehr die Interessen der angeschlossenen Fan-Clubs bzw. Mitglieder verträte, sondern vielmehr als Erfüllungsgehilfe des S04-Vorstandes agiere, während man gleichzeitig versuche kritische Stimmen mundtot zu machen oder zumindest einfach beharrlich ignoriere.

Einem solchen Verband, der die Argumente und Interessen des S04 von oben nach unten weitergibt anstatt andersherum, die Belange der eigenen Mitglieder vor dem S04 zu vertreten, möchte der SC nicht weiter angehören. Es sind demnach nicht die Fans und Fan-Clubs die sich mittlerweile vom SFCV abwenden, es ist der SFCV der sich von seinen Mitgliedern entfernt.

Vor weit über 10 Jahren trat der SC, auf ausdrücklichen Wunsch des S04, auf ausdrücklichen Wunsch von Rudi Assauer, dem SFCV bei. Rudi Assauer hatte damals die Vision einer (wirtschaftlich) unabhängigen Schalker Fanvertretung, die sich unter einem gemeinsamen Dach – zum Vorteil aller Akteure - wiederfinden könne. Wir bedauern sehr, dass dieser gemeinsame Weg nun enden wird. Von Assauers Vision einer lebendigen und kritischen Fanvertretung, die dem S04 stets als seriöser und zuverlässiger, wenn notwenig aber auch unbequemer, Partner im permanenten Meinungsaustausch dient, ist leider nicht mehr viel übrig geblieben.

Der Supporters Club wird weiterhin, auch gegenüber dem SFCV, als seriöser und zuverlässiger Gesprächspartner auftreten, parallel jedoch ganz sicher auch selbst, gemeinsam mit der Schalker Fanszene, am Bau neuer Wege arbeiten. Der große Zuspruch der vergangenen Tage, im Übrigen auch aus großen Teilen des SFCV selbst, wird uns dabei ermutigen und unterstützen.

Wer mit anpacken will – egal ob aktiv oder passiv, wer etwas bewegen will, wer sich mit „MACHEN anstatt MECKERN“ identifizieren kann, der wird bei uns ganz sicher ein entsprechendes Zuhause vorfinden. Vielleicht nicht immer kuschelig, aber stets demokratisch.

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